Kakafu – Der neue Head-Coach von BIG

Ende Mai gab es einen großen Umbruch bei BIG: Du hast die Rolle des Head-Coaches von gob übernommen. Was genau hat sich ab diesem Zeitpunkt für dich, aber vor allem im Team geändert?
Die größte Änderung für mich ist natürlich, dass ich jetzt als Head-Coach viel mehr Verantwortung und Mitspracherecht habe, wie wir das Spiel angehen, wie die Teamphilosophie und -strukturen aussehen.
Im Team: Mittlerweile haben wir eine sehr gute Diskussionskultur, die den Austausch im Team ermöglicht und durch die jeder seine Expertise einbringen kann. Die Spieler übernehmen auch mehr Verantwortung im Spiel.
Wenn es einen Wechsel im Coaching-Bereich gibt, denken viele, dass in einem Team dann alles über Bord geworfen und umstrukturiert wird: Ist das wirklich so, oder arbeitet man zunächst an den Strategien, Strukturen usw. weiter, die vorhanden sind?
Es wird nicht alles über Bord geworfen. Viele Strukturen und Strategien, die bereits gesetzt wurden, sind gut und haben sich bewährt. Bei so einem Wechsel wird eher über die Spielphilosophie und die Struktur in einem Team nachgedacht. Gleichzeitig ist so ein Umbruch aber auch sehr schwierig, weil viele Strukturen natürlich tief verankert sind und man zunächst genau prüfen muss, ob diese beibehalten werden können. Erst im zweiten Schritt führt man dann sozusagen “neue” Sachen ein.
Mit tow b kommt jetzt noch ein weiterer Blickwinkel in unser Team hinzu, was sehr hilfreich ist. Zu welchem Ergebnis diese Synergien jetzt führen, wird sich zeigen.
Als Coach hast du einen enormen Einfluss auf die Spielweise des Teams: Wie würdest du deinen Spiel-Approach beschreiben? Worin liegt aktuell der Schlüssel zum Erfolg in CS?
Mein Spiel-Approach ist grundsätzlich, dass man das beste Team sein kann, wenn man seinen eigenen Stil perfektioniert. Das war schon immer meine Philosophie.
Bei meinem Spiel-Approach orientiere ich mich logischerweise auch an den Spielern, die man im Team hat. Es geht also darum, die Spieler richtig einzusetzen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Stärken auszuspielen und einzubringen.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in meinen Augen darin, dass das Team sich gut versteht und eine offene Kommunikation sowie konstruktive Kritik untereinander möglich ist, wodurch man dann zusammen besser werden kann.
Was gutes CS ausmacht, kann man pauschal nicht sagen. Manche Teams profitieren vom Rushen, anderen liegt eher ein langsamerer Spielstil. Man muss einfach schauen, was dem Team und insbesondere dem IGL liegt und wie man die einzelnen Spieler in diese Vision einbauen kann.
Mit rigoN stößt jetzt ein neuer Spieler ins Lineup. Welche Qualitäten bringt er mit? Wie wird er im Team eingesetzt und wie kann er das BIG-Spiel ergänzen?
rigoN ist auf jeden Fall ein sehr erfahrener Spieler und er kann mit seinem Spielgefühl Runden entscheiden. Seine Aggressivität spielt auch eine entscheidende Rolle und ist unter anderem ein Grund, warum wir ihn zu BIG geholt haben. Wir möchten, dass er der gewisse “X-Faktor” von uns ist und dadurch Runden fürs Team gewinnen kann.
Im Team wird er aktuell als Semi-Anchor/Semi-Lurk eingesetzt, d.h. wir setzen hier auf seine starke Kommunikation und das Ziel ist, dass er gut getradet wird. Wir möchten Strategien einsetzen bzw. auf Plays setzen, bei denen er aggressiv spielen und dadurch einen großen Impact aufs Spiel haben kann.
Was sind aktuelle Baustellen im Team und was aktuelle Stärken?
Baustellen: Die neuen Strukturen und Philosophien müssen jetzt sukzessive verankert und eingespielt werden. Außerdem ist wichtig, dass wir als Team in bestimmten Situationen genau wissen, was wir machen und wie wir reagieren wollen.
Stärken: Wir haben Spieler, die mechanisch auf dem Top-Level mitspielen können. Ich denke auch, dass wir uns durch diesen mechanischen Skill aus jeder Situation befreien können.
Was steht jetzt aktuell im Team an und was können wir erwarten?
In den nächsten Tagen steht erst einmal BLAST an. Danach geht’s nach Cologne, bevor dann auch schon der Major Qualifier beginnt.
Die Fans können erwarten, dass wir mit Herzblut dabei sein werden. Wir haben sehr viel Arbeit reingesteckt. Ob die Arbeit sich auszahlt und wir in die richtige Richtung gehen, wird sich dann zeigen.

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